Fraunhofer ISIT koordiniert Bewerbung Schleswig-Holsteins um die Forschungsfertigung Batteriezelle
Bis zur letzten Minute wurden Argumente gesammelt und gewichtet, Pläne gefertigt und Formulierungen geschliffen – nun ist die über 500 Seiten starke Bewerbung Schleswig-Holsteins für die bundesweit erste „Forschungsfertigung Batteriezelle“ (FFB) fertig. Im Schulterschluss mit dem Fraunhofer ISIT hat die Landesregierung die Bewerbung für den Standort Itzehoe auf den Weg gebracht. Sie soll Itzehoe eine Investition mit einem Volumen von 550 Millionen Euro bringen.
Heute stellten in Kiel Wirtschafts-Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs zusammen mit Dr. Axel Müller-Groeling, ISIT-Leiter und Koordinator der Bewerbung sowie dem Itzehoer CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Helfrich und Itzehoes Bürgermeister Dr. Andreas Koeppen die Kernpunkte der Bewerbung vor.
„Es ist eine bemerkenswert gute und gehaltvolle Bewerbung geworden“, sagte Müller-Groeling. „Itzehoe bietet neben perfekten örtlichen Rahmenbedingungen eine einzigartige Kombination von Standortfaktoren, Kompetenzen und Partnern.“
Neben dem Fraunhofer ISIT waren vom Bundes-Forschungsministerium bundesweit sieben weitere Forschungsinstitute aufgefordert, eine Bewerbung abzugeben. „Auch wenn wir bei dem Projekt einer enormen Konkurrenz durch Länder wie Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen gegenübersehen – einen Gewinn können wir heute schon verbuchen: Wir haben unsere Kompetenzen auf dem Feld der Speichertechnologien die letzten Monate so effizient gebündelt, dass wir auch für weitere Projekte einen ausgezeichneten Nährboden haben“, sagte Technologie-Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs.
Staatssekretär Rohlfs dankte allen Beteiligten für die intensive Arbeit an der Bewerbung sowie der Stadt Itzehoe und dem Kreis Steinburg für die regionale Unterstützung des Projekts. „Hier hat sich eine ganze Region mit großer Begeisterung untergehakt, um dieses Vorhaben zu unterstützen. Diesen Schwung nehmen wir mit, um Schleswig-Holstein noch mehr zum Land der Energiewende zu machen.“ Die in Europa angestrebte Mobilitätswende sei nur dann konsequent, wenn Batterien mit sauberem Strom produziert werden. Und die schleswig-holsteinische Westküste habe mit ihrer regenerativen Energie eindeutig das Potenzial, der Industriestandort der Zukunft zu werden“, so Rohlfs weiter.
Als wichtige Pluspunkte des Standorts Itzehoe listet die Bewerbung neben der gesicherten Finanzierung eine ganze Reihe weiterer Aspekte auf. Beispielsweise die in Itzehoe vorhandene Forschungsinfrastruktur, die Verfügbarkeit hervorragender Bildungseinrichtungen, insbesondere in den relevanten Bereichen Mikroelektronik, Elektronik und Mechatronik, freie Flächen sowie die schnelle Verfügbarkeit von Gebäuden. Firmen wie Danfoss, thyssenkrupp Marine Systems und Dräger unterstützen die Bewerbung um die Forschungsfertigung Batteriezellen genauso wie die Länder Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg.
Ab jetzt heißt es für die Bewerber, sich in Geduld zu üben. Am 8. Juli wird Bundesforschungsministerin Anja Karliczek die Entscheidung über den FFB-Standort bekanntgeben.