ISIT-Leiter Prof. Wolfgang Benecke geht in den Ruhestand

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Fast zehn Jahre leitete Prof. Wolfgang Benecke das Fraunhofer ISIT, die letzten eineinhalb Jahre gemeinsam mit Dr. Axel Müller-Groeling. Herr Professor Benecke hat sich nun in den Ruhestand verabschiedet.

Prof. Wolfgang Benecke und sein Nachfolger Dr. Axel Müller-Groeling (links)

Prof. Wolfgang Benecke fasste die Forschungsaktivitäten des Fraunhofer ISIT unter der großen Überschrift „Energie, Sensorik und effizienter Umgang mit Ressourcen“ zusammen. Dazu gehört das Thema Leistungselektronik mit seinen Siliziumbauelementen und Systemen, die helfen elektrische Leistung effizient zu steuern und zu regeln. Weiterhin gehört dazu aber auch die Sensorik bzw. die Mikrosystemtechnik – denn jedes fortgeschrittene elektrische System wird heutzutage mit intelligenter Sensorik geregelt.

Als Wolfgang Benecke im Oktober 2008 die Leitung des Fraunhofer ISIT übernahm, sah er seine Aufgabe vor allem in der Umsetzung und Konkretisierung der von seinen Amtsvorgängern initiierten ehrgeizigen und umfangreichen Ausbaupläne des Fraunhofer-Standortes in Itzehoe. Diese Aufgabe ist ihm wahrlich gelungen. Wolfgang Benecke hat den Standort nachhaltig gestärkt und erweitert. In den ersten Jahren seiner Führung wurde die gesamte Technologie des Fraunhofer ISIT grundlegend modernisiert und auf die Bearbeitung von 200 mm Wafern ausgerichtet. Es entstand am Fraunhofer ISIT eine geschlossene Prozesskette in der Mikro- und Nanosystemtechnik auf der Basis von 200 mm Wafern.

Das wichtigste Projekt seiner Zeit als ISIT-Leiter, das auch sehr weit in die Zukunft strahlt, ist die Errichtung und Inbetriebnahme des zweiten Reinraums 2014, eine der umfangreichsten Forschungsinvestitionen des Landes der vergangenen Jahre. Der neue Reinraum ist in erster Linie auf die Entwicklung von Mikrosystemen ausgerichtet und hat eine neue Ära beim Fraunhofer ISIT eingeleitet. Die Erweiterung der technologischen Möglichkeiten sichert dem Fraunhofer ISIT als Forschungsdienstleister auch für die kommenden Jahre eine Spitzenstellung im internationalen Vergleich.

Mit der Inbetriebnahme hat das Institut - neben der intensiven Zusammenarbeit mit der Vishay Siliconix auf dem Gebiet der Leistungselektronik - eine weitere strategische Partnerschaft mit der X-FAB MEMS Foundry Itzehoe für die Entwicklung und Fertigung von Mikrosystemen aufbauen können. Die Mannschaft von X-FAB ist mittlerweile auf über 80 Mitarbeiter angewachsen.

Für Wolfgang Benecke war neben der erfolgreichen Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen auch die intensive Zusammenarbeit mit den Fachhochschulen und Universitäten des Landes von großer Bedeutung. Benecke selbst war Professor an der technischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Diese Wissenschaftskooperationen sorgen dafür, dass langfristige Forschungsthemen nicht verloren gehen und sie helfen, Ideen im wissenschaftlichen Umfeld zu evaluieren. Viele Ideen brauchen eine lange Zeit bis sie sich am Markt und in den Produkten widerfinden. Wolfgang Benecke: „Mit einem gewissen Stolz können wir sagen, dass in vielen Geräten, die heute zu Alltagsgegenständen gehören, wie zum Beispiel Smartphones, Entwicklungen aus Itzehoe genutzt werden. Die Ideen hierfür sind zum Teil vor mehr als 20 Jahren entstanden. Man braucht also oft viel Geduld und Risikobereitschaft, manchmal auch Glück.“

Prof. Wolfgang Benecke scheidet zufrieden und zuversichtlich aus der Institutsleitung aus, denn das ISIT ist mit Forschungs- und Entwicklungsthemen unterwegs, die höchste Aktualität besitzen. Elektromobilität, Autonomes Fahren oder die Energiewende sind nur einige Beispiele.

Wolfgang Benecke ist fest überzeugt, dass sein Kollege und Nachfolger Dr. Axel Müller-Groeling auch in Zukunft das Institut als attraktiven Forschungspartner aufstellen wird. „Herr Dr. Müller-Groeling bringt für diese Aufgabe vielfältige Erfahrungen als Wissenschaftler, als Unternehmer, als Gründer und aus der Geschäftsführung in verschiedenen Wirtschaftsunternehmen mit“ so Benecke. „Er besitzt die nötige Begeisterungsfähigkeit, kann Menschen motivieren, zeigt Weitsicht und Klugheit und ich wünsche ihm viel Erfolg bei seiner Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das Institut auch weiterhin ein wichtiger Impulsgeber für die Technik von Morgen ist.“

Wolfgang Benecke bleibt dem Fraunhofer ISIT auch in den kommenden Jahren in beratender Funktion bei verschiedenen Projekten zur Mikrosystemtechnik erhalten.