Offizieller Startschuss für FAB-SH

Ministerpräsident Daniel Günther übergibt Förderbescheid über 3,2 Millionen Euro für Aufbau des Forschungszentrums in Itzehoe

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Die Übergabe des Förderbescheides von Ministerpräsident Daniel Günther in Itzehoe ist der offizielle Auftakt für den Aufbau des Forschungszentrums für angewandte Batterietechnologie Schleswig-Holstein (FAB-SH). Das Forschungszentrum wird in einem ehemaligen Logistik-Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Fraunhofer ISIT entstehen. Auf 3400 m² Labor- und Bürofläche werden ab 2023 an die 30 Mitarbeitende sich unter anderem mit der Weiterentwicklung von Batteriespeichern für maritime, stationäre oder medizintechnische Anwendungen befassen. In einem weiteren Forschungsschwerpunkt geht es um die Entwicklung neuer Produktionstechnologien für Batteriespeicher. Zurzeit werden Architekten und Planer für den Gebäudeumbau beauftragt.

Das neue Forschungszentrum für angewandte Batterietechnologie Schleswig-Holstein (FAB-SH) in Itzehoe

Der Förderbescheid des Landes über 3,2 Millionen Euro gilt für die erste Projektphase, den Kauf des Gebäudes. Die Vorbereitungen für die zweite Projektförderung, den Umbau und die Ausstattung des Gebäudes, laufen bereits. Das Land hatte bereits eine weitere Förderung von 2,3 Millionen Euro zugesichert.

Ministerpräsident Daniel Günther würdigte das Projekt und sagte: „Schleswig-Holstein rückt endgültig vor in die erste Liga der Batterie-Forschung. Für unsere Ambitionen als Energiewende-Vorreiter ist es nur logisch, auch eine exzellente Batterie-Forschung und -Industrie im Land zu haben. Mit diesem neuen Forschungszentrum wird das ISIT dabei das Zugpferd sein. Es wird wichtige Innovationen hervorbringen und viel Knowhow ins Land holen. Itzehoe wird damit als Standort für innovative Speicher-Technik noch sichtbarer, noch bedeutender, noch leistungsstärker.“ 

An der Finanzierung des Vorhabens, beteiligen sich neben dem Land auch die Stadt Itzehoe, der Kreis Steinburg, der Bund und die Fraunhofer-Gesellschaft.

Mit der FAB-SH entstehen voraussichtlich etwa 30 Arbeitsplätze sowohl für hochqualifizierte Mitarbeiter wie Wissenschaftler und Ingenieure als auch für technisches Personal mit Ausbildungshintergrund, etwa chemische-, technische Assistenten, Mechaniker oder Elektroniker. Dazu kommen bis zu 20 Studierende.

Der Aufbau des Forschungszentrums war notwendig geworden, weil das Fraunhofer ISIT in den vergangenen Jahren zahlreiche Entwicklungsprojekte zu Energiespeicherthemen einwerben konnte und die Labor- und Büroflächen schon jetzt ausgelastet sind. Zudem muss die Anlagentechnik am Fraunhofer ISIT in Teilen modernisiert werden, um die neuen Projekte adäquat bearbeiten zu können. 

Das FAB-SH strebt eine herausgehobene Stellung im nationalen und internationalen Forschungswettbewerb an. Die Basis dazu existiert bereits am ISIT. Mit der Trockenbeschichtung von Elektroden und einer ISIT-eigenen Separatortechnologie wurden Produktionsprozesse entwickelt und patentiert, die eine Alleinstellung des ISIT darstellen. Im Bereich der Zelltechnologie kann das ISIT unter anderem auf die Entwicklung von Hochleistungszellen und Hochtemperaturakkumulatoren verweisen, deren Performance sich im Spitzenbereich der derzeitigen Zellgeneration befindet. Das geplante Forschungszentrum wird eine beschleunigte und optimierte Industrialisierung dieser und weiterer Batterietechnologien ermöglichen.

„Eine Vielzahl von Einrichtungen und Unternehmen in Schleswig-Holstein beschäftigen sich mit Aspekten der Energiespeichertechnologie. Für sie werden wir Labore bereithalten, um mit ihnen gemeinsame Projekte am Standort Itzehoe durchführen zu können“, sagte der zukünftige Leiter des FAB-SH Dr. Andreas Würsig.

Ausgangspunkt für die Idee des FAB-SH war die Bewerbung Schleswig-Holsteins um die Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) in den vergangenen Jahren, die vom Fraunhofer ISIT koordiniert wurde. Sie hat nachhaltige Erfolge für das Land bewirkt. Auch wenn letztendlich Münster in 2019 den Zuschlag bekam, konnte Schleswig-Holstein und vor allem auch das Fraunhofer ISIT mit der Bewerbung einen großen Gewinn verbuchen. „Das Land hat seine Kompetenzen auf dem Feld der Speichertechnologien identifiziert und effizient gebündelt, so dass auch für weitere Projekte wie das FAB-SH exzellente Voraussetzungen geschaffen wurden“, freut sich ISIT-Leiter Prof. Axel Müller-Groeling. Das Themenportfolio des FAB-SH ist komplementär zu den Aktivitäten in Münster angelegt, und die Wissenschaftler werden mit der FFB in Münster konstruktiv zusammenarbeiten.

Langfristig erhoffen sich die FAB-SH-Initiatoren, dass das Forschungszentrum zusammen mit bereits bestehenden Unternehmen im Bereich der Batteriezellfertigung wie CUSTOMCELLS oder Alzner Battery den Kern eines Innovationsparks Energiespeicher in Itzehoe bilden wird. 

 

Pressemitteilung: Offizieller Startschuss für FAB-SH

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