Neue Wege in der Glasbearbeitung dank enger Zusammenarbeit
Das Projekt IPD-GLAS wird durch die enge Zusammenarbeit mehrerer Institute vorangetrieben, wobei jedes Institut auf seine jeweiligen Stärken fokussiert ist:
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Weiterentwicklung der 3D-Glasstrukturierung mithilfe der Selective Laser-induced Etching (SLE)-Technologie. Diese ermöglicht es, 200 mm große Glaswafer, insbesondere aus Materialien wie Schott AF32eco und Quarzglas, hochpräzise zu bearbeiten. Das SLE-Verfahren setzt Laserstrahlen ein, um komplexe Mikrostrukturen im Glas zu erzeugen, bevor diese durch nasschemische Ätzung verfeinert werden. Ein zentraler Begriff dabei ist die Hatching- und Slizing-Technik, entwickelt durch das ILT im Laufe des Projektes. Hierbei handelt es sich um Laserverfahren, bei denen feine Linienstrukturen (Hatching) und präzise Schnitte (Slizing) in das Glas eingebracht werden, um komplexe Kanalgeometrien zu schaffen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Anpassung von Strahlparametern sowie der Verbesserung des Ätzverfahrens für Aluminium-Silikat-Gläser. Das ISIT hat parallel das Verfahren zur Befüllung der Glasstrukturen mit Aluminium-Schmelzen weiterentwickelt. Dies ermöglicht die Fertigung elektrischer Leitungen in Glaswafern, die aufgrund ihrer flexiblen Geometrien und exzellenten Hochfrequenzeigenschaften besonders für 5G- und 6G-Technologien geeignet sind. Außerdem wurden im Rahmen des Projekts gemeinsam mit dem IAF Demonstratoren für IPD-Module für Hochfrequenz-Frontend-Anwendungen entwickelt.